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Beats, Bässe und Sanitäter – Winterbeats in der Saturn-Arena

Während das neue Jahr noch in den Kinderschuhen steckt, geht es für die Sanitäterinnen und Sanitäter im BRK Ingolstadt schon gut zur Sache. Denn wie jedes Jahr steht Anfang Februar das mittlerweile größte Südbayerische Indoor-Festival vor der Tür.

In der Saturn Arena veranstaltet MegazIN mit seinen Partnern ein Spektakel der besonderen Art. Die Eissporthalle wird zur einer riesen Disko. Um sieben Uhr am Abend dröhnen erste Töne aus der Arena. Ein gewaltiger Main Floor und verschiedenste DJ Areas bieten Platz für über 6000 Besucher. In Scharen kommen sie, mit Bussen aus München, Nürnberg, ja sogar vom Bodensee sind sie angereist, um sich dem Beat und den Bässen zu ergeben. Und dem Alkohol.

Dass man dabei nicht immer ohne Hilfe auf die Beine oder aus der Halle kommt, liegt auf der Hand. Gut dass etwa 30 Sanitäter des Roten Kreuzes in Ingolstadt zur Stelle sind. Und ein Notarzt, der alle Hände voll zu tun hat. „Notarzt von Einsatzleitung, sofort zum Sanitätspunkt Zwei. Person nicht ansprechbar“, quäkt es aus dem Funkgerät. Sofort sprintet er los. Die Person liegt auf einem Feldbett. Sie wirkt tatsächlich ein wenig mitgenommen. Zwei Sanitäter in Rot beugen sich über sie. „Ich messe jetzt den Blutdruck. Keine Angst, das tut nicht weh.“, beruhigt der eine. Der andere dokumentiert. Alles gut, befindet der Arzt. Glück gehabt.

Im Hintergrund klingelt ein Telefon. Es ist nicht das moderne Klingeln, dieses elektronische, nein. Es klingelt wie Omas alte Wählscheibe. „Ein Feldtelefon“, erklärt Julian Reuthlinger vom Fachdienst Information und Kommunikation. „Wir haben hier durch den Stahlbetonbau und die Größe der Halle Probleme mit der Funkkommunikation.“, fügt Boris Baic hinzu. Deswegen haben sie Kabel ausgerollt. Hunderte Meter, quer durch die Sporthalle über Türen und Feuerlöscher. So sind alle Sanitätspunkte und die Einsatzleitung miteinander verbunden. „Die Technik stammt aus den 60er Jahren oder früher. Aber sie ist so simpel wie genial, einfach und zuverlässig. Telefone, Kabel und Batterien. Und noch ein paar spezielle Teile. Wenn uns der Funk im Stich lässt…Feldtelefon geht immer.“ Trotzdem greifen die Helfer auch auf ein Funknetz zurück. Beide Systeme ergänzen einander.

Mittlerweile herrscht Hochbetrieb. Bernhard Grimmer, Chef der Truppe, erklärt. „Insgesamt haben wir über 30 Sanitäter dabei. Vier sind in der Einsatzleitung. Vier bilden Fahrzeugbesatzungen. Der Rest ist in der gesamten Arena verteilt und behandelt Patienten auf Sanitätspunkten oder auf Fußstreifen.“ Die Frage, ob viel zu tun sei wird mit einem Lachen beantwortet. „Ohje. Wenn’s so viel wird wie letztes Jahr, dann ja. Jetzt geht’s erst richtig los.“ Ein Blick auf die Uhr verrät – es ist ein Uhr. Und tatsächlich, von fern hört man ein Martinshorn und sieht auch schon ein blaues Licht um die Ecke kommen. „Ein Abtransport ins Klinikum. Leider kennen viele ihre Grenzen nicht, und sind in so schlechtem Zustand, dass wir sie in ärztliche Obhut geben müssen.“ Insgesamt kommt der Rettungswagen sieben Mal. Behandlungen vor Ort gibt es drei Mal so viele.

„Feierabend? Was ist das denn?“, meint eine Helferin. Und tatsächlich, als sie zusammenpacken, wird es schon hell. „Wir sind die ersten die kommen, und die letzten die gehen.“ Um acht Uhr in der Früh ist Schluss. Aus. Feierabend. Den haben sie sich verdient.