In Ingolstadt werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Schnelleinsatzgruppen jedes Jahr mehrfach zu Einsätzen bei Kampfmittelfunden, sogenannten Bombenfunden, alarmiert. Dann muss das Gebiet in einem gewissen Radius um den Fundort herum evakuiert werden.
Aber warum muss dann überhaupt evakuiert werden? Welche Wirkung kann der alte Sprengstoff noch hervorrufen? Wie läuft eine solche Entschärfung ab? Solche Fragen konnten die ehrenamtlichen BRK-Mitglieder am vergangenen Samstag bei einer Führung im Fort Prinz Karl an Herrn Filips, den Leiter des Sprengkommandos Süd, stellen und bekamen auch zu jeder erdenkbaren Frage eine passende und aufschlussreiche Antwort. Schließlich ist der ausgebildete Sprengmeister im Umgang mit entsprechenden Funden aus den Weltkriegen sehr erfahren, beziehungsweise es gehört gewissermaßen zu seinem Arbeitsalltag.
Zum Ende der Führung wurde die gefährliche Wirkung von Sprengstoffen den Teilnehmern praktisch vor Augen geführt. So zersieben bereits Aluminiumsplitter von Zündkapseln bei weniger als einem Gramm Sprengstoff einen Blecheimer. Auch wurde im Rahmen der Vorführung eine Artilleriegranate mit einer angebrachten Sprengladung im „Low Order“-Prinzip versucht zu entschärfen, wobei ein Loch in die Hülle der Granate gesprengt wird, so dass der innen liegende Sprengstoff schlicht und ergreifend verbrennt, aber nicht explodiert. Dass dies so auch nicht immer funktioniert zeigte die Vorführung auch, da der innen liegende Sprengstoff eine zu schnelle Explosionsgeschwindigkeit aufwies. Selbstverständlich liefen die Vorführungen unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ab.