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Besuch zum „zweiten Geburtstag“ – Wenn die Rettungskette funktioniert

Am gestrigen Donnerstag, 8. Dezember 2022 fand beim BRK Ingolstadt ein besonderes Treffen statt.

Michael Schölß, den unsere Rettungskräfte vor gut einem Jahr erfolgreich reanimiert hatten, bedankte sich persönlich mit einer Spende bei der Besatzung. Am 25. Oktober 2021 brach Schölß während seines Fecht-Trainings zusammen. Seine Trainingspartner riefen den Rettungsdienst und begannen geistesgegenwärtig mit der Wiederbelebung und einer Defibrillation. Die BRK-Rettungsmannschaft traf nur fünf Minuten nach Alarmierung ein. Dank der aufgestellten Einweiser für den Rettungsdienst fanden sie den Leblosen schnell und setzten die Reanimation fort. Gemeinsam mit dem kurz später eintreffenden Notarzt wurde erneut defibrilliert. Erfolgreich, denn das Herz schlug daraufhin wieder mit einem Eigenrhythmus.

Das angelegte 12-Kanal-EGK zeigte bei Schölß das Bild eines Herzinfarktes, woraufhin gleich mit der medikamentösen Therapie begonnen wurde. Die Rettungskräfte übermittelten das EKG vorab ans Klinikum und meldeten den Patienten an, um bereits einen Platz im Herzkatheterlabor freizuhalten. Nachdem der Kreislauf stabilisiert wurde, transportierten sie Schölß im Rettungswagen in das Klinikum Ingolstadt. Nach der Erstversorgung ging es von dort aus weiter nach München ins Deutsche Herzzentrum.

Dieses Jahr feiert Michael Schölß seinen „zweiten“ Geburtstag. Dabei bat er anstelle von Geschenken um eine Spende für die BRK-Rettungskräfte. 400 Euro kamen zusammen, die er gestern, gemeinsam mit seiner Frau und den beteiligten Fecht-Mannschaftskollegen ans BRK übergab.

Bei dem Treffen wurde der Einsatzablauf noch einmal im Detail besprochen. Die Rettungskette funktionierte einwandfrei. Es war eine hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten von Anfang bis Ende. So wurde ein Menschenleben gerettet.

Für uns war das Zusammentreffen ein sehr außergewöhnliches und bewegendes Ereignis und wir bedanken uns herzlichst für den Besuch.  Die Geschäftsführung des BRK Ingolstadt entschied, dass die Besatzung über die Spendenverwendung bestimmen soll. Josefine und Sebastian wollen die Rettungswagen von dem Geld mit Notfalllinealen für Kinder ausstatten. Diese enthalten markante Größenrichtlinien für Kinder, wodurch sich Medikamentendosierungen ableiten lassen.

Das Foto zeigt von links nach rechts Tobias Wittmann (Leiter Rettungsdienst), Josefine Faller (Notfallsanitäterin), Michael Schölß, Sebastian Pfliegler (Rettungssanitäter) und die Ersthelfer von der Fechtabteilung Jürgen Vogel, Helmut Ehrenstrasser und Florian Gottschall.