Die Feuerwehren nennen ihn First Responder, in Hessen wird er als Voraus-Helfer bezeichnet, in Bayern wird der Begriff "Helfer vor Ort" von den Hilfsorganisationen geprägt.
Vor allem in ländlichen Regionen kann es vorkommen, dass ein Rettungsmittel durch lange Anfahrtswege oder schlechte Straßenverhältnisse sehr viel Zeit braucht, um im Notfall beim Patienten einzutreffen. Doch auch in der Stadt kommt es zu Engpässen, wenn alle Rettungsmittel im Einsatz sind. Um die Zeit ohne professionelle Hilfe zu verkürzen kommt er zum Einsatz – der Helfer vor Ort.
Er ist ein gut ausgebildeter Rettungssanitäter, der von seinem Standort aus mit einem speziellen Einsatzfahrzeug zur Hilfe eilt. Ausgestattet mit Blaulicht und Martinshorn, einem Notfallrucksack, Sauerstoff und einem Defibrillator kann er innerhalb weniger Minuten zu einem Notfall in der näheren Umgebung ausrücken. Am Einsatzort eingetroffen überbrückt er die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens und des Notarztes. Er leistet professionelle Erste Hilfe, leitet erste Maßnahmen ein und gibt eine qualifizierte Rückmeldung an die Leitstelle ab. Zudem kann er die eintreffenden Rettungsmittel vor Ort einweisen und unterstützen.
Kurzum, der Helfer vor Ort ist eine sinnvolle und notwendige Ergänzung des öffentlich rechtlichen Rettungsdienstes. Geleistet wird die Arbeit von ehrenamtlichen Helfern, die ihre freie Zeit investieren, um Mitmenschen zu helfen.
Auch in der Stadt Ingolstadt gibt es ein starkes Team, das sich für die schnelle Hilfe einsetzt. Über 50 Einsätze konnten bislang von den Helfern des BRK Ingolstadt verzeichnet werden.
Am vergangenen Donnerstag fand sich die Gruppe zusammen, um ihr neues Dienstfahrzeug in Empfang zu nehmen. Die Helfer können nun bei ihren Einsatzfahrten auf einen neuen Audi A3, ausgestattet mit Sondersignalanlage und medizinischem Gerät, vertrauen. Zum Einsatz kommt der Helfer vor Ort, kurz HVO, vor allem am Wochenende und an Feiertagen. Aber auch unter der Woche steht ein Rettungssanitäter mit seinem Einsatzfahrzeug bereit. Über das gesamte Stadtgebiet sind Standorte verteilt, um schnell am Einsatzort zu sein.
Die offizielle Indienststellung erfolgt Mitte Dezember, bis zum Beginn des neuen Jahres soll der Dienst voll etabliert sein. Thomas Sigi, Personalvorstand von Audi und stellvertretender Vorsitzender des BRK Ingolstadt, lobt den Einsatz des neuen Teams. "Dank des großen Engagements und der hohen Leistungsbereitschaft der BRKler war es möglich, eine starke Gruppe aufstellen zu können. Ein neues Einsatzfahrzeug ist eine tolle Motivation und eine Anerkennung der Leistung des Ehrenamtes!”, so Sigi, der selbst Rettungssanitäter und Helfer vor Ort ist. Auch er eilt zur Hilfe, wenn es in Ingolstadt heißt: "Einsatz für den Rotkreuz Ingolstadt 41/79/1!"