Während die ganze Region den Beginn des Jahres 2011 feierte, hatten die drei Rettungswagen des BRK Ingolstadt in der Silvesternacht reichlich zu tun. Mit insgesamt 27 Einsätzen waren die sechs Rettungskräfte in ihrer Zwölf-Stunden-Schicht ohne längere Pause unterwegs.
Bereits gegen 19 Uhr traten bei einer Schwangeren im Landkreis Eichstätt die Wehen im Zwei-Minuten-Rhythmus auf, was einen Transport in die Klinik erforderlich machte. Doch der neue Erdenbürger ließ sich noch etwas Zeit und erblickte erst nachdem die Raketen das neue Jahr begrüßt haben, das Licht der Welt.
Ebenfalls in den ersten Dienststunden ereignete sich im Ingolstädter Piusviertel ein für Silvester typischer Notfall: Vor dem Gesicht eines dreijährigen Mädchens explodierte um 20 Uhr eine Silvesterrakete, woraufhin das Kleinkind Reizungen der Augenbindehaut und eine Schwellung unter dem Auge erlitt. Um Fremdkörper im Auge des kleinen Mädchens auszuschließen, wurde es von den Rettungskräften ins naheliegende Klinikum verbracht.
Nachdem das neue Jahr 15 Minuten alt war, ging bei der Integrierten Leitstelle ein ungewöhnlicher Anruf ein. Am Ingolstädter Paradeplatz attackierte eine unbekannte Person eine 22jährige Frau mit einer Gaspistole. Dadurch erlitt sie Verbrennungen an der linken Hand, sowie ein Knalltrauma am Ohr. Zur weiteren Abklärung wurde die verletzte Dame ebenfalls ins Ingolstädter Klinikum gefahren.
Kaum war dieser Einsatz beendet, musste derselbe Rettungswagen schon zum nächsten Einsatz. Eine 17-jährige Jugendliche lag volltrunken mit starker Unterkühlung im Schnee. Auch sie wurde ins Klinikum transportiert, wo sie aufgrund ihrer Minderjährigkeit auf der Kinderstation aufgenommen wurde.
Nicht nur der 17-jährige Teenager musste aufgrund starken Alkoholkonsums behandelt werden, auch weitere vier Personen wurden wegen Alkoholvergiftung notversorgt. Am schlimmsten betroffen war ein 25-jähriger Ingolstädter, der nach massivem Alkoholmissbrauch in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.
Weiterhin schlugen in der Silvesternacht sechs Stürze zu Buche. Davon trug ein 78jähriger Patient einen Oberschenkelhalsbruch davon. Das eingetroffene Rettungspersonal musste aufgrund starker Schmerzen des Rentners den Notarzt zur Analgesie nachfordern. Dieser wie auch die anderen Sturzverletzten wurden zum Röntgen in die umliegenden Kliniken gefahren.
Eine andere Rettungswagenbesatzung war etwa zur gleichen Zeit mit dem Notarzt und einem jungen Patienten auf dem Weg in die Neuburger Kinderklinik, nachdem der 7-jährige Junge einen Krampfanfall erlitten hat.
Nachdem die drei Rettungswagenbesatzungen in der Silvesternacht besonders viele Einsätze bewältigen mussten, hoffen diese nun auf ruhigere Nachtschichten in den ersten Tagen des neuen Jahres.