Psychosoziale Notfallversorgung des DRK. Foto: D. Ende / DRK e.V.

Krisenintervention (KID)

Ansprechpartner

Herr
Michael Leubert

Das Team des Ingolstädter Kriseninterventionsdienstes im Herbst 2023



Ein schwerer Verkehrsunfall mit Toten und Verletzten, wie er sich fast jeden Tag ereignet. Die Toten werden zugedeckt, die Verletzten von den Einsatzkräften des Rettungsdienstes versorgt und abtransportiert. Oft sind aber noch Menschen beteiligt, die keinen körperlichen Schaden davon getragen haben, bei denen das schreckliche Erlebnis jedoch einen schweren seelischen Schock auslöst. Um sie können sich Rettungskräfte in der Regel gar nicht oder nur am Rande kümmern. Eine Tatsache die bei vielen Einsatzkräften ein „schlechtes Gefühl" hinterlässt, weil offensichtlich ist, dass auch die seelisch Verletzten möglichst schnell Hilfe benötigen. Zu diesem Zweck wurde die Krisenintervention ins Leben gerufen.
Die Aufgaben der Krisenintervention liegen in der Betreuung von psychisch traumatisierten Menschen nach einem Schockereignis z. B. beim Verlust eines Angehörigen: 
  • durch Unfall
  • infolge einer Erkrankung
  • durch Suizid
  • beim plötzlichen Kindstod
  • nach erfolgloser Reanimation, wenn die menschliche Begleitung des Betroffenen durch Angehörige, Freunde im unmittelbarem Anschluss an die Kenntnisnahme von dem tragischen Geschehen, nicht oder nicht ausreichend sichergestellt ist.
Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Betreuung nach traumatischen Ereignissen in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz sowie im Straßen- und Bahnverkehr, damit auch Ersthelfer nach ihren Einsätzen, der Lokführer, der soeben einen Lebensmüden überfahren hat, oder der Kraftfahrer, der einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat, nicht alleine gelassen werden. Wir begleiten die Polizei zur Überbringung der Todesnachricht sowie Betroffene zur Identifizierung ihrer Angehörigen.
Während unseres Einsatzes werden die Angehörigen im engen persönlichen Kontakt soweit gebracht den Tod des geliebten Menschen seelisch und körperlich besser verarbeiten zu können. Zusätzlich steht den eigenen Einsatzkräften des Rettungsdienstes ein speziell ausgebildetes - Stressbearbeitungsteam – aus unseren Reihen zur Seite, um besonders belastende Einsätze aufzuarbeiten. Die dankbar angenommene Hilfe stärkt uns, diesen ehrenamtlichen - Kriseninterventionsdienst - noch intensiver auszubauen, durch ständige Aus- und Weiterbildung.
Um unser Team weiterhin einsatzfähig halten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen.
Wir sind seit 1996 tätig und ein Fachdienst im BRK-Kreisverband Ingolstadt. Unserem Team gehören 18 ehrenamtliche Mitarbeiter an. Wir sind 24 Stunden am Tag, das ganze Jahr über, einsatzbereit. Beim BRK wurde der Ingolstädter Kriseninterventionsdienst als erstes gegründet und er ist bundesweit der zweite seiner Art.